16. Juli 2025

Evangelische und katholische Kirche beenden landwirtschaftliche Familienberatung zwischen NRW und Saarland


Die ökumenische landwirtschaftliche Familienberatung der Kirchen im Bereich des Bistums Trier wird in der bisherigen Form nicht weitergeführt, wie Kuratoriumsvorsitzender Carsten Stumpenhorst, Geschäftsführer der Gemeinsamen Diakonischen Werke Rheinland-Süd gGmbH mit Sitz in Trier, mitteilte.

Grund ist der Rückgang sowohl der Nachfrage nach landwirtschaftlicher Familienberatung als auch der personellen und finanziellen Ressourcen der Kirchen. Selbstverständlich können Ratsuchende auch weiterhin die bestehenden Beratungsangebote der evangelischen und katholischen Kirche in Anspruch nehmen.

Wertschätzung für ehrenamtliches Engagement und spezialisierte Beratung

Mechthild Schabo, Leiterin des Bereichs Seelsorge und Kirchenentwicklung im Bischöflichen Generalvikariat Trier, dankte den haupt- und ehrenamtlich Tätigen der Familienberatung: „Wir verlieren einerseits einen spezialisierten Dienst, in dem vor allem ehrenamtliche Beraterinnen und Berater tätig waren, die um die Entwicklungen in der Landwirtschaft wissen, und die ein hohes Maß an Einfühlungsvermögen und ein offenes Herz für die Sorgen der in der Landwirtschaft Tätigen mitbrachten.“ Gleichwohl habe sich gezeigt, dass die Anfragen in den vergangenen Jahren so deutlich zurückgegangen sind, dass es für die beiden Kirchen nicht mehr leistbar sei, ein eigenes personelles Angebot dafür vorzuhalten. „Deshalb bin ich dankbar, dass etwa die Lebensberatungsstellen des Bistums oder die Angebote der Diakonie gerne weiterhin bereitstehen, Ratsuchende aus diesem besonderen Feld zu begleiten.“

Kirchen betonen Verantwortung für Menschen in der Landwirtschaft

Das bestätigt Dr. Frank Vogelsang für die Evangelische Kirche im Rheinland: „Wir sehen, dass es immer wieder Menschen gibt, die ihren Lebensunterhalt mit der Landwirtschaft bestreiten und die sich in schwierigen Lebenssituationen befinden: etwa wenn wichtige Entscheidungen auf dem Betrieb anstehen, die Arbeit ihnen über den Kopf wächst, das Miteinander der Generationen nicht funktioniert oder finanzielle Probleme belasten.“ Beiden Kirchen sei es auch künftig ein Anliegen, diese Menschen nicht allein zu lassen.

Hintergrund zur landwirtschaftlichen Familienberatung im Bistum Trier/der Evangelische Kirche im Rheinland 

Die landwirtschaftliche Familienberatung der Kirchen war eine Beratungseinrichtung für Menschen aus Betrieben der Landwirtschaft, des Weinbaus und dem ländlichen Raum. Träger waren das Bistum Trier und die Evangelische Kirche im Rheinland. Unterstützt wurde das Angebot vom Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau in Rheinland-Pfalz. Zuletzt hatte Harald Klein, Mitarbeiter im Bischöflichen Generalvikariat mit einer 40-Prozent-Stelle, die Angebote zusammen mit Geschäftsführer Stumpenhorst koordiniert; zwei ehrenamtliche Berater waren zuletzt im Einsatz.

Autorin: Judith Rupp/Bistum Trier





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